Auszubildende der
KAVM 09 berichten...
Zwischen Kiez und Kongress
Es sind die alljährlichen Kiez-Kongresstage, bei denen
sich nicht nur Produzenten, Fachleute und Manager treffen, sondern sich auch
verschiedene Ausbildungsberufe über das Musikbusiness informieren wollen.
Hamburg, 10 Uhr, strömender Regen. Noch weiß die Stadt
nicht, WER auf sie zukommt.
Lautes Getöse am Bahnhof und durch den Lautsprecher ertönt:
„Vorsicht am Gleis 5. Es fährt ein der ICE aus Erfurt.“
Wer wird aussteigen? Stars? Rockidole? Eine Wirtschaftsdelegation aus Bolivien?
Falsch, es ist die KAVM 09, die sich vor dem Start des Kiez-Kongresses
schnurstracks in Richtung Reeperbahn aufmacht.
Auf dem Weg zum Hostel, das früher auch ein bekanntes
Bordelle war, gehören Sexshops und gescheiterte Existenzen zum allgemeinen
Straßenbild. Doch der illustren Reisegruppe bleibt keine Zeit zum Verweilen.
Denn auf sie wartet schon ein spannendes Programm.
Musikverlagsrecht, Urheberrecht, KSK und GEMA sind wichtige
Bestandteile des 3-Tage-Plans. Dabei lädt ein Seminar selbst Frau Hartmann zum
„Träumen“ ein.
Doch auch ein bunter Seminarstrauß hat seine verwelkten Blüten, die die
Begeisterung der KAVM aber nicht schmälert. Jegliche Zweifel an dieser
Bildungsreise ersticken allerdings im Keim, als die Reisegruppe sich dem
treibendem Hungergefühl im „Herzblut“ hingibt und eben diesen durch leckere
Kellner und passables Essen besiegt.
Nach einem kurzweiligen Spaziergang über die Reeperbahn,
vorbei an blinkenden Schaufenstern und winkenden Mädchen, begibt sich die KAVM
in Richtung Schlafkoje.
Schließlich wartet ein weiterer großer Tag auf sie.
Der nächste Morgen. Gestärkt von einem reichhaltigen
Frühstück geht es auf in eine neue Runde. Noch vormittags von Seminarleitern
unterhalten und motiviert, spaltet sich die Gruppe am Nachmittag zur
individuellen Tagesgestaltung.
An diesem Abend folgt dann das Highlight dieser Reise - das Reeperbahnfestival.
Rund um die bekannte Kiezmeile spielen in verschiedenen Bars und Hallen
europäische Künstler. Für jeden Geschmack ist was dabei. Und so fühlen sich die
einen vom Konzert von „Turbostaat“ angezogen, während andere den Melodien von
„Jennifer Rostock“ lauschen. Nachdem alle sichtlich die Performance der
Interpreten genossen haben, geht es zur späten Stunde zurück ins Hostel.
Es ist Schlafenszeit. Doch nicht jeder der ansässigen Bewohner der Unterkunft
kennt die „Nachtruhe“. Denn dann, wenn die einen versuchen, ihren Schlaf zu
finden, erwecken andere zum Leben. Unkontrollierte Wutausbrüche sind die Folge.
Doch auch das lässt die KAVM-Leute nicht verdrießen.
Denn eines steht fest: Der Kiez- Kongress in Hamburg, mit
all seinen Facetten, war eine Reise wert. Und so machen sich die jungen Leute am
anderen Morgen bei schönstem Sonnenschein und mit reichlich neuer Erfahrung
zurück nach Erfurt. |